Rede schreiben

Redeerfolg ist planbar. Das Ziel, der Weg die Werkzeuge: Dieses Zusammenspiel sollte kein Zufall sein.

Bei diesem Training gehen wir der Rede auf den Grund. Mit welchen Mitteln, mit welchen Techniken kommt Ihr Redner ans Ziel? Wie lassen sie sich einsetzen? Reden schreiben ist mehr, als Worte zu Papier bringen. Vorher muss feststehen, was sie bewirken sollen.

Reden schreiben ist Dienstleistung im besten Sinne. Der Erfolg gehört dem Redner. Dabei helfen Sie als Redenschreiber.

Tipps für ein Überleben als Redenschreiber

Die „taz“ hat schon vor langer Zeit, im Jahre 2000, einige Gebote für den erfolgreichen Redenschreiber aufgelistet, die vermutlich noch einige Jahrhunderte Gültigkeit behalten werden. Dabei benutzt sie zwei überaus effektive Instrumente: Übertreibung und Humor.

  • Werden Sie Ihrem Auftraggeber immer ähnlicher. „Der Redenschreiber muss den Redner vielleicht besser kennen, als der Redner sich selbst kennt“, sagt Genscher…
  • Sie müssen lernen, im Stillen zu leiden. Die Mehrheit der deutschen Politiker und Wirtschaftsführer schätzt es nicht, wenn Sie über Ihre Dienstleistungen öffentlich reden. Andere Leute für sich schuften zu lassen, gilt im Land der Dichter und Denker noch immer als anstößig…
  • Vergessen Sie Ihre Ideale. „Auf Ihre Überzeugung kommt es gar nicht an“. Mit diesem Satz empfing einst Regierungssprecher Klaus Bölling neue Kollegen in der „Schreibstube“ des Bundeskanzlers Helmut Schmidt…
  • Scheuen Sie sich nicht, weit unter Ihrem Niveau zu bleiben. Nicht jedem Redner können Sie klassische Bildungsgüter unterschieben. Nicht jeder Redner ist so schlau wie Sie…
  • Werden Sie schizophren. Als Redenschreiber müssen Sie Dinge aufschreiben, die sich nachher anhören sollen wie frei gesprochen. Das kann nicht funktionieren…Es kommt noch schlimmer: Sie müssen formulieren, als wären Sie jemand anders. Das geht auf Dauer nicht ohne schweren Persönlichkeitsschaden…
  • Schließen Sie Freundschaft mit dem Papierkorb. Je besser der Redner, desto schlechter für den Redenschreiber.
  • Wählen Sie den Redner, für den Sie schreiben, sorgfältig aus. Manche…können einfach nicht reden, und das färbt dann leider auf Ihr Renommee als Redenschreiber ab.“

(Ralph Bollmann, Wie werde ich Ghostwriter?, in. „taz“, 08.09.2000)